urlaub in Sälen

Ja, endlich kommt dazu jetzt auch mal ein Eintrag. Dies liegt daran, dass ich letzte Woche wirklich viel in für die Schule zu tun hatte und auch immer noch haben. Dienstag steht nämlich meine zweite Mathe-Prüfung an und in Design muss ich auch noch ein bisschen an unserem jetzigen Projekt weiter arbeiten. 

Auf jeden Fall ging es dann also letzte Woche Donnerstag los, Richtung Sälen. Auf dem Weg dorthin haben wir jedoch noch in Nusnäs gehalten. Das ist ein Ort in Dalarna, an dem die berühmten, typisch schwedischen, Holzpferde hergestellt werden. Die "Fabrik" bestand eigentlich nur aus einer Schreinerei, ein paar kleinen Räumen zum Färben der Holzfiguren und zwei Läden, in denen man die fertigen Resultate dann kaufen konnte.

Ich hätte jedenfalls nicht gedacht, dass die kleinen roten Pferde, von denen jeder Durchschnitts-Schweden mindestens eines Zuhause hat, in einer so kleinen Fabrik hergestellt wurden. Da wir außerhalb der Touristensaison dort waren, konnten uns die Leute, die dort arbeiten, auch einiges über ihre Arbeit erzählen. Inspiriert von der Fabrik, kauften Tova, Tilda und ich uns jeder eine Art Rohmodell, des "Dalahäst". Das heißt, es ist nur die grobe Form ausgesägt. Schnitzen und bemalen muss man das Pferd dann selber. Dafür kosten sie aber auch nur ein Bruchteil, von einem "original Pferd" und sind wirklich ein richtiges Unikat. 

Danach ging die Autofahrt auch weiter und man konnte durch das Autofenster beobachten, wie immer mehr und mehr Schnee in den Wäldern, an denen man vorbei fuhr, lag. Ich mag das Autofahren hier sowieso mehr als in Deutschland. Schweden hat einfach so unfassbar viele Seen und Wälder, dass man einfach fast immer einen wunderschönen Blick aus dem Autofenster hat. Gegen Nachmittag, es war schon dunkel, kamen wir dann endlich in unserer Stuga, also eine Art Ferienhaus, an. Es war richtig gemütlich dort! Eine kleine Küche, Sofa, Kamin, Bad und Schlafzimmer. Das beste war jedoch der Ausblick auf ein richtiges Winterwunderland! So viel Schnee wie dort, habe ich wirklich noch nie gesehen, das liegt vielleicht auch daran, dass ich in Norddeutschland wohne und noch nie im Skiurlaub oder richtig in den Alpen war, aber es war halt trotzdem enorm viel Schnee für mich und ich habe mich wie ein kleines Kind im Paradies gefühlt. Also sind wir dann nach dem Abendessen nochmal raus, um einen Spaziergang zu machen. Der Spaziergang hat dann jedoch ehr in einer Art Schneeballschlacht geendet.

Am nächsten Tag sind wir dann wandern gegangen, geplant war eine zehn Kilometer lange Tour. Als wir anfingen ging es auch ganz leicht zu laufen. Der Schnee war platt getreten und man konnte auch richtig gut sehen. Nach ungefähr zwei Kilometern kamen wir dann bei einem kleinen Windschutz an und haben dort Fika gemacht. Inzwischen ging es jedoch gar nicht mehr so leicht zu laufen und man ist teilweise bis zu den Knien in den Schnee eingesunken. Jedoch ginge wir noch ein bisschen weiter, weil wir uns einig waren, dass es zu früh zum Umkehren war. Es wurde jedoch wirklich immer schwieriger zu laufen und auch die Sicht wurde immer schlechter, sodass man nicht mehr viel von den Kreuzen, die einem den Weg weisen sollten, sah. Deshalb kehrten wir nach ungefähr drei Kilometern wieder um. Dadurch wurde aus der geplanten zehn Kilometer Tour halt nur eine sechs Kilometer Tour. Diese spürte ich am Abend dann aber auch ziemlich in den Beinen, da es wirklich anstrengender ist im Schnee zu laufen. Ich hatte zu Beginn der Wanderung auch Angst, so richtig zu frieren. Das ging jedoch voll klar, trotz -8°C. Ich musste sogar einige Schichten ausziehen, sodass ich zum Schluss auch nur noch ein Termo-Shirt unter meiner Winterjacke trug. 

Am Nachmittag sind wir dann noch ein bisschen Schlitten gefahren. Am Abend saß ich noch mit meinen Gastschwestern vor dem Kamin und wir haben ein bisschen an unseren Holzpferden weiter geschnitzt. 

Am Samstag stand dann schwimmen auf dem Plan. Das hatte sich Tilda nämlich schon am Ankunftstag gewünscht. Das war eigentlich auch wirklich ganz cool. Besonders der beheizte Außenpool, von dem man die Hügel sehen konnte, von denen, ab Dezember, dann ganz viele Skifahrer fahren. An unserem letzten Abend war ich auch noch einmal mit Tilda draußen, weil sie gerne ein letztes Mal im Schnee spielen wollte. Ich glaube mir hat das fast genauso viel Spaß gemacht wie ihr.

Am Sonntag haben wir uns dann ziemlich früh auf den Weg nach Hause gemacht. Unterwegs sind wir dann aber noch "Am Tor zu Dalarna" vorbeigefahren, an dem ein riesiges Dalahäst, das größte der Welt, stand.

Ich muss sagen, dieser Urlaub war wirklich schön und gehört auch wieder zu den Sachen, die ich nie im Leben erlebt hätte, wenn ich in Deutschland geblieben wäre. Und ich freue mich jetzt auch um so mehr auf dem Winter hier. Hier soll nämlich auch so viel Schnee kommen, wie wir in Sälen gesehen haben.

Eigentlich ist es hier auch jetzt schon Winter, seit Montag liegt hier nämlich auch richtig Schnee, der aber morgen leider schon wieder beginnen soll zu schmelzen. Es fühlt sich trotzdem wie Dezember an und ich bin auch schon ziemlich in Weihnachtsstimmung. Heute geht es dann mit meiner Gastfamilie noch auf einen Weihnachtsmarkt. Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, warum die hier im November anfangen, aber ich bin ziemlich gespannt, ob man das mit den typisch deutschen Weihnachtsmärkten vergleichen kann.

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