Typisch schwedisch

Auf dieser Seite werde ich versuchen, eine Liste mit all den Dingen zu erstellen, die hier anders sind, als in Deutschland und diese auch regelmäßig zu erweitern.

Sei es in der Schule, Zuhause, oder einfach nur die schwedische Lebensweise.

SChule

  • Man duzt die Lehrer und spricht sie mit ihrem Vornamen an.
  • Smartphones sind immer dabei, sie liegen auch immer auf dem Tisch und es stört auch keinen Lehrer, wenn man kurz raus geht, um zu telefonieren, wenn das Smartphone klingelt (das heißt aber auch, es gibt keinen Kuchen für ein klingelndes Handy, so wie das in Deutschland war/ist).
  • Alle haben ein MacBook hier und das ist auch wichtiger als ein Block und ein Stift.
  • Keine geschlechtergetrennten Toiletten, es sind einzelne kleine Räume, wo jede Toilette sein eigenes Waschbecken hat, aber es wird halt nicht zwischen Jungen und Mädchen unterschieden.
  • In der Schulkantine gibt es mehr Milchautomaten als Wasserspender.
  • Alles ist kostenlos, Bücher, Essen, Laptop.
  • Man kann auch mal früher gehen, damit man einen Bus früher bekommt.
  • Es gibt kein Klingeln, alle Stunden sind verschieden lang und abgesehen vom Lunch, sind es auch immer nur zehnminütige Pausen.
  • Zumindest an meiner Schule spielen viele Karten, wenn die Lunch-Pause mal ein bisschen länger ist.
  • Auch wenn man zu spät in den Unterricht kommt, bekommt man keinen Ärger, im Gegenteil, der Lehrer freut sich ehr, dass man überhaupt noch kommt.
  • Keine kleinen Kinder in der Schule. Hier wechselt man nach der neunten Klasse auf das Gymnasium, welches dann drei Jahre lang dauert. Das heißt, die Jüngsten auf meiner Schule hier sind 15 Jahre alt.
  • Auch Arbeiten werden am Laptop, oder mit dem Bleistift geschrieben. Füller kennt hier so gut wie keiner! Als ich meiner Gastmutter einen gezeigt habe, da ware ihre erste Reaktion nur: "Kannst du damit schreiben!?"
  • Kalt, in meiner Schule ist es IMMER kalt. Ich weiß nicht warum, aber ein paar Mädchen aus meiner Klasse haben deswegen auch immer eine mini Decke im Schließfach.
  • Hier gibt es viele automatische Türen, das ist eigentlich ganz praktisch, besonders, wenn man seine Hände voll  hat.
  • Irgendwie habe ich das Gefühl, dass schwedische Jugendliche ein ganzes Stück älter aussehen, als deutsche. Dadurch fühle ich mich hier oft ein bisschen jünger.

Lingon (Preiselbeeren), die ich mit meiner Gastfamilie gesammelt habe


Zuhause

Hier ist eigentlich gar nicht so viel anders, aber ein paar Unterschiede gibt es doch.

  • Ich verbringe hier viel mehr Zeit draußen, meine Gastfamilie mag es, Beeren und Pilze zu sammeln und verbringt auch sonst gerne Zeit in der Natur, d.h. ich bin hier viel häufiger draußen als in Deutschland.
  • Das gehört zwar auch irgendwie zum Essen, aber hier benutzen wir immer einen Käsehobel, d.h. es gibt keinen Käse in Scheiben, nein man hat einen ziemlich großen Klotz "hushållsost" (Haushaltskäse) Zuhause und hobelt sich seine Scheiben da halt selber ab, allgemein Essen die Schweden ziemlich viel Käse, wie ich finde.
  • Essen bei Kerzenlicht. Jetzt, wo es immer früher dunkel wird, findet meine Gastmutter es gemütlicher bei Kerzenschein zu essen.
  • Wir machen vieles selber. Meine Gastfamilie backt z.B. selber Brot, worüber ich aber auch ziemlich froh bin, da es so richtig gut schmeckt, was man von dem Brotsortiment im Supermarkt nicht sagen kann und Bäcker hier auch nicht so verbreitet sind. Außerdem ernten wir im Sommer auch Kartoffeln und anderes Gemüse selber aus dem Garten."Fredagsmys" , ist der Begriff für einen gemütlichen Freitag Abend, kann aber auch in "Lördagsmys", also einen gemütlichen Samstag Abend geändert werden. Besonders meine Gastschwester liebt es, wenn wir Freitagabend alle zusammen einen Film gucken und dabei Süßigkeiten essen.

nur ein teil des lördags godis Regals



Essen

Also die Essgewohnheiten sind schon ziemlich anders hier und verstehen tue ich das Prinzip hinter ein paar davon auch noch nicht, besonders was die Essenszeiten betrifft.

  • In der Schule Essen wir vieeeel zu früh Lunch, häufig kurz nach elf und in der ersten Schulwoche haben wir sogar immer halb elf(!) gegessen.
  • Auch am Wochenende sind die Essenszeiten ein bisschen durcheinander, da wird um 16 Uhr abends gegessen, aber weil dann jeder später wieder Hunger hat, gibt es später dann noch ein Knäckebrot, oder es wird fika gemacht.
  • "Lördags godis", die sind einfach super, das sind riesige Regale voll mit den unterschiedlichsten Süßigkeiten und diese Regale findet man in jedem Supermarkt. Lördag ist das schwedische Wort für Samstag und ursprünglich durften sich die schwedischen Kinder am Samstag immer eine Tüte mit den Süßigkeiten ihrer Wahl mischen, heute kaufen sie einige auch unterhalb der Woche, aber die meisten Leute bleiben der Tradition treu und kaufen ihren Süßkram am Samstag ein.
  • "Fika", Fika machen, können Schweden sozusagen zu jeder Tageszeit, egal ob morgens vor dem Frühstück, Mittags, oder abends um halb zehn. Für fika gibt es kein richtiges deutsches Wort, aber es ist ungefähr vergleichbar mit Kaffee trinken und dazu Kuchen essen, auch wenn die Schweden oft lieber zum Tee, als zum Kaffee greifen.
  • "Middag" (Mittag) ist hier der Name für das Abendessen.
  • "Mellanmål", das könnte man mit Zwischenmahlzeit übersetzen, es ist halt eine Kleinigkeit, die man zwischendurch, oder auch wenn man von der Schule wiederkommt, isst. Bei mir ist das dann meistens Knäckebrot.
  • Die Schweden lieben Milch, es gibt Schweden, die greifen bei jeder Mahlzeit zur Milch, wo wir Deutschen Wasser trinken würden.
  • Auch Knäckebrot wird hier viel gegessen. Bis jetzt habe ich es auch nur im großen, runden Format gesehen, so wie man es vielleicht auch aus dem IKEA in Deutschland kennt.
  • Lingonsylt, das ist immer wichtig, wenn man z.B. Köttbullar isst. Auf deutsch würde man Lingonsylt mit "Preiselbeermarmelade" übersetzen.

fika in einem kleinem cafe


Menschen

  • Die Menschen hier sind auf jedenfall viel netter als der Durchschnitts-Deutsche. Wenn man z.B. eine Frage hat sind sie immer hilfsbereit und nie genervt.
  • Schüchternheit, ja ein bisschen schüchterner sind die Leute hier schon, natürlich nicht alle, aber schon viele. 
  • Gerade ist hier die Erkältungszeit und es fällt auf, dass niemand hier Taschentücher benutzt, oder wenn, dann verlässt man extra den Raum, um sich die Nase zu putzen. Ansonsten wird es einfach nur hochgezogen, was ich irgendwie nicht so lecker finde.
  • Jeder Schwede hat eine eigene Personennummer. Die Nummer besteht aus dem Geburtsdatum und vier zufällig gewählten Zahlen. Ohne diese Nummer läuft hier nichts, sie wird bei allen Behörden gebraucht und es ist halt die schwedische Art, Ordnung in die Bürokratie zu bringen.
  • "Lagom", das ist ein Wort, welches es im deutschem gar nicht gibt. Man könnte es aber mit," nicht zu viel und nicht zu wenig, sondern genau richtig", erklären. Die Schweden lieben ihr Lagom und passen sich dem auch selber an. Sie stechen nicht so aus der Reihe, sondern sind alle gleich und auch gleich viel wert!
  • Es ist auch okay einen Geburtstag vor dem richtigen Geburtstag zu feiern. Damit meine ich jetzt auch nicht reinfeiern. Man kann einfach am Tag vorher Geschenke bekommen und gefeiert werden, wenn z.B. der Wochentag von dem richtigen Geburtstag nicht passt.
  • Eigentlich passt dieser Punkt nicht in diese Rubrik, aber ich habe nun mal keine bessere dafür gefunden. Denn die Kennzeichen hier gehören nicht zum Fahrer, sondern zum Auto, d.h. man kann es auch nicht auf ein anderes Auto übertragen. Außerdem gibt es keine Möglichkeit zu sehen, aus welcher Gegend/Stadt das Auto, oder der Fahrer kommt.

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