Örtjärn

Letztes Wochenende hatten wir, genau wie alle in Deutschland, Christi Himmelfahrt, also ein langes Wochenende. Am Mittwoch vor dem Wochenende hatten wir jedoch vorher noch Ullviloppet, einen 9 km langen Lauf, an dem die ganze Schule teilnehmen musste. Jedoch darf man sich dabei aussuchen, ob man rennen, joggen, oder gehen will. Ich, als Person die joggen überhaupt nicht mag, bin gegangen. Zusammen mit Tilde, die auch nicht ehrgeizig genug war, um zu laufen. Wir sind die 9 km zügig gegangen, eine Stunde und fünfundzwanzig Minuten hat das ungefähr gedauert. Das Wetter war zum Glück auch gut, vielleicht aber auch zu gut, es war nämlich mega warm. Trotzdem haben wir uns wenigstens die ganze Zeit nett unterhalten und es sogar oft geschafft, Leute zu überholen.

Nach einem entspannten Donnerstag haben wir uns am Freitagmorgen auf den Weg gemacht, den Weg zum Örtjärn, ein See in Skinnskatterberg. Das ist übrigens derselbe See, den wir zwischen Weihnachten und Neujahr besucht haben. Eigentlich ging es noch nicht einmal direkt zum See, wir wurden nämlich mit unseren Rücksäcken irgendwo im nirgendwo ausgesetzt und dann hieß es wandern. Wir, das waren Tova, Tilda, Annika, Terese (Annikas Schwester), Oscar und Josefin (ihre Kinder), später auch Hasse (ihr Mann). Nach einer Weile haben wir dann auch erst einmal herausgefunden, dass Niklas uns an der falschen Stelle abgesetzt hatte, deshalb sind wir noch einmal ein paar extra Meter gegangen, um den richtigen Weg zu finden. Als wir alle den richtigen Weg erreicht hatte war es nicht mehr weit zu unserem Lunch-Platz, einem anderen See. Nach dieser Verschnaufpause ging es weiter, vorbei an mehreren Seen, rauf und runter. Oscar als Bären-Erschrecker entweder zu Fuß oder auf dem Rücken dabei. Als wir endlich am Örtjärn ankamen, hatten wir immer noch ein Stück bis zum Windschutz zu gehen, wo wir schlafen wollten. Weil es doch noch eine halbe Stunde Laufweg war, kam Annikas Papa mit dem Kanu, um Oscar abzuholen. Annikas Eltern übernachteten nämlich in ihrem Wohnwagen auf der gegenüberliegenden Seite vom See, direkt gegenüber von uns und mit dem Kanu war man in vier Minuten drüben. Also war es auch kein Problem, sie zu uns zu holen.

Endlich angekommen, hatte Niklas bereits Zelte, Hängematten und alle Essenssachen rüber geschifft, sodass wir sie nicht mitschleppen mussten. Also haben wir mit dem Aufbau von zwei Zelten und drei Hängematten begonnen. Ich selber habe mich für einen Platz in der Hängematte, mit Blick auf den See, entschieden.

Den Abend haben wir dann ruhig, mit grillen über dem Feuer ausklingen lassen. Um 22 Uhr, noch Taghell, bin ich dann schlafen gegangen.  In der Nacht um 24 Uhr bin ich jedoch durch einige Regentropfen aufgewacht. Der Nieselregen hat jedoch zum Glück nach wenigen Minuten wieder aufgehört. 

Am Morgen wurde ich von Sonnenschein und Vogelgezwitscher geweckt. Ich dachte, dass es sicher 8 Uhr oder so ist, ein Blick auf mein Handy verriet mir jedoch 4.30 Uhr. Naja, ich bin danach trotzdem aufgestanden, habe Fotos gemacht und bin spazieren gegangen, bis es 6 Uhr war. Dann habe ich noch mal so drei Stunden geschlafen.

Den Tag am See haben wir dann mit Kanufahren, essen und angeln verbracht. Gegen Nachmittag haben wir zusammengepackt. Niklas, Tova und ich sind dann noch nicht mal mit dem Kanu zur anderen Seite gefahren, sondern ein bisschen zum Auto gewandert. Alles in allem war das wirklich ein sehr schönes Wochenende in der Natur, trotz Sonnenbrand und Mückenstichen.

 

Wer außer meinem noch andere Austauschschüler-Blogs verfolgt weiß, dass viele gerade übers Abschiednehmen berichten und wie nun alles dem Ende zugeht, aber ich kann meine Gedanken darüber nicht richtig in einem Text verfassen, daher berichte ich einfach nur weiterhin ganz normal von meinen kleinen Abenteuern, ohne groß darüber zu schreiben, dass ich ja schon in weniger als einem Monat wieder in Deutschland bin und mich auch ziemlich auf Deutschland freue, obwohl ich vieles vermissen werde.

 

 

Ansonsten war heute der erste Tag des Italienbesuches. Ich spiele hier ja in der Symphonic-Band und diese war vor zwei Jahren zu Besuch in Morbegno (Norditalien). Dort haben sie einige Tage verbracht und zusammen mit dem dortigen Orchester geprobt und Konzerte gegeben. Nun ist halt der Gegenbesuch an der Reihe. Mit ihnen zusammen sind wir ungefähr 60 Musiker! Heute war die Probe auch ziemlich anstrengend, beide Orchester hatten die Stücke bereits vorab geübt, jedoch noch nie zusammen. Da morgen früh schon das erste Konzert ist, standen heute drei Stunden proben auf dem Plan. Nach dem Konzert morgen besuchen wir Dybecksgården. Das ist gleich in der Nähe und dort wurde auch die schwedische Nationalhymne geschrieben. Außerdem wird uns, bzw. in erster Linie den Italienern, schwedischer Tanz gezeigt. Abends ist dann, nach ein bisschen Pizza wieder Zeit für eine dreistündige Probe. Am Samstag ist großer Konzerttag, zuerst in der Innenstadt und am Nachmittag in der Aula des Ullvigymnasiet, danach lassen wir den Abend mit einem italienisch-schwedischen-Büffet schön ausklingen. Bin schon gespannt wie es wird, auch wenn ich es jetzt schon anstrengend finde! Von 7:00 - 20:30 Uhr unterwegs...

 

 

Am Montag geht es dann noch nach Stockholm, zusammen mit Lea den Tag verbringen und am Dienstag ist Nationalfeiertag, aber davon berichte ich dann hoffentlich noch.

Das ist für alle, die sich jetzt dafür interessieren, wie die Nationalhymne genau klingt!

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